EMPOR'S - A --- 2009 - BRAMSTEDT

9. Spieltag --- Bramstedter TS - HC Empor Rostock --- 09.12.2007

Die Erkenntnis, an einem an diesem Tag scheinbar übermächtigen Kontrahenten klar gescheitert zu sein, ließ Spieler wie Fans mit hängenden Köpfen den Ort des Geschehens verlassen. Aber von vorne. Mit dem Vorsatz, dem Staffelfavoriten Bramstedter TS Paroli zu bieten, fuhr unsere Mannschaft und ein Teil des elterlichen Anhangs am gestrigen Sonntag in Rostock los. An Bord war auch der nach langer Verletzungspause wieder genesene Peter Wilfert Unter den Augen vieler gespannter Zuschauer, ca.250, und des extra angereisten Nachwuchskoordinators des DHB für den männlichen Jugendbereich, Klaus-Dieter Petersen, begann das Spiel ohne Abtasten. Unzählige erfolgreiche Würfen aus dem Rückraum, schnelles Konterspiel und eine ausgeglichene Torausbeute beider Mannschaften zeichnete die Anfangsphase dieses Spitzenspiels. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Torhüter auf beiden Seiten keine Gelegenheit sich auszuzeichnen, was sich jedoch im späteren Spielverlauf noch ändern sollte. Mitte der ersten Halbzeit wurde erkennbar, was an diesem Tag den Unterschied ausmachen sollte und sich bis weit in die 2. Halbzeit fortsetzte. Die Bramstedter TS spielte unkompliziert, baute Druck über die Rückraumpositionen auf und schloss von Minute zu Minute sicherer ab. Unsere Jungs hingegen suchten den Abschluss zu oft und erfolglos über riskante Anspiele zum Kreis oder unvorbereitete Würfe in den Deckungsblock. Die gewohnte und schon mehrfach zum Erfolg führende Abschlussvariante über die Außenpositionen kam einfach nicht zum Einsatz. Viele sich ergebende Kontermöglichkeiten, durch die Fehlversuche und nicht beim Kreisläufer ankommenden Bälle, nutzte die Bramstedter TS eiskalt und mit einer Vehemenz, die bereits jetzt erkennen ließ, wer heute das Spiel klar bestimmen würde. Der sich jetzt im Tor steigernde Georg verhinderte in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit ein vorzeitiges Debakel. Beim Halbzeitstand von 11:16 wurden die Seiten getauscht. Bekanntlich hat ein Handballspiel zwei Halbzeiten und so hatte der Rostocker Anhang die Hoffnung und das Vertrauen in seine Jungs noch nicht aufgegeben. Die mitgereisten Fantrommler feuerten weiterhin mit ungebrochener Leidenschaft an und stemmten sich damit gegen die drohende Niederlage. Doch eigentlich hätten sie aus Frust verstummen müssen, bei dem, was es jetzt zu sehen bekamen. Bramstedt spielte sich förmlich in einen Rausch und erzielte nicht nur durch seine Jugendnationalspieler sehenswerte Tore am Fließband, nein: Unsere Jungs ließen eine Konterwelle nach der anderen über sich ergehen, ohne sich ernsthaft zu wehren. Bei einer Gästeführung von elf Toren war das Spiel nach 40 Minuten längst entschieden. Georg hielt jetzt was möglich war, feuerte seine Vorderleute an und forderte sie auf den Kampf noch einmal anzunehmen. Jetzt erkannten fast alle Spieler, dass hier mehr auf dem Spiel stand als eine Niederlage. Häme des Gegners und seiner Zuschauer drohten, Gesichtsverlust der eigenen Mannschaft und des Kämpferherzens, das schon oft beschworen wurde und den Unterschied ausgemacht hatte. Endlich wurde wieder gekämpft und geackert; nun wurde gespielt und zurückgelaufen. Mit diesem nochmals gezeigten Willen wurde gegen einen verdienten Sieger das Gesicht gewahrt, obwohl der noch recht moderate Endstand von 29:35 nicht über die klare Dominanz der Gastgeber hinwegtäuschen darf. Für alle Mitgereisten war dieser kleine Schlussspurt enorm wichtig. Wille, Einsatz, Hoffnung & Glaube – Dinge, die man vorher vermissen ließ, blitzten noch einmal auf. Was unseren Jungs noch handballerisch fehlt, werden sie hoffentlich bis zum Rückspiel aufgeholt und gelernt haben. Wenn es dann heißt: Der HC Empor bittet zum Tanz der A-Jugend-Schwergewichte!